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1. Sagen und Geschichten aus dem Altertum - S. 90

1890 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 90 — Helm und bediente sich desselben zum Opfern. Sogleich erinnerten sich die übrigen jener Weissagung und verbannten den Psammetich in die sumpfigen Gegenden Unterägyptens. Aber Psammetich sammelte ein Heer von griechischen Seeräubern um sich, welche gerade an der Küste gelandet waren, und verjagte seine Mitkönige (670 v. Chr.). Wie er, so regierte auch sein Sohn Necho zum Segen des Volkes. Unter seiner Regierung machten phönicische Seeleute eine Fahrt um die Küsten Afrikas. Sie blieben drei Jahre aus und erzählten Wunderdinge von ihrer Fahrt. Ihrer Versicherung, dafs sie längere Zeit hindurch die Sonne im Norden gesehen hätten, schenkte man damals keinen Glauben. Unter den Nachfolgern des Necho geriet Ägypten bald wieder in Verfall und wurde im Jahre 525 v. Chr. eine Beute der Perser. Ii. Die Phönicier. 1. Phönicien war im Altertume der schmale Streifen Landes, welcher sich zwischen dem Libanon und dem levantischen Meere hinzieht. Das Ländchen war ungefähr 25 Meilen lang und an die 2—4 Meilen breit. Ursprünglich hiefs es Kanaan (Ebene); die Griechen nannten es Phönicien oder Palmenland. Der Libanon erhebt sich allmählich aus der Ebene bis zu einer Höhe von 2825 m. An seinem Fufse finden sich Wälder von Silberpappeln, Akazien, Buchen und Platanen; höher hinauf gab es im Altertume unabsehbare Cedernwälder. Die Ceder hat einen immergrünen Nadelschmuck, ihre Blüten sind purpurrot, ihr Holz braunrot und wohlriechend. Die Lage des Landes in unmittelbarer Nähe des

2. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 15

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 15 — Kontinents) und ozeanische Inseln; die letzteren sind vulkanischen Ursprungs oder durch Korallen entstanden. — Halbinsel heißt ein Teil des festen Landes, welcher nur auf einer Seite mit demselben zusammenhängt, auf den übrigen vom Meere umgeben ist. — Landenge oder Isthmus heißt ein schmaler Streifen Landes, welcher 2 größere Teile verbindet. — Kap oder Vorgebirge ist ein ins Meer vorspringendes Gebirgsende. 6. Betrachtet man einen Kontinent nach seiner horizontalen Gliederung, so unterscheidet man Rumpf und Glieder. Ersteren bildet die zusammenhängende Hauptmasse, letztere die Halbinseln und Inseln. Je gegliederter ein Festland ist, desto vollkommener ist es. 7. Untiefen im Meere heißen Sandbänke, wenn sie aus Sand, Klippen, wenn sie aus Felsen, Korallenbänke, wenn sie aus dem Bau von Korallentieren bestehen. (Riffe.) § 16. Me Ebenen und Gebirge. 1. Solche Teile der Erdoberfläche, welche im ganzen flach sind, heißen Ebenen. Diese sind Tiefebenen (in großer Ausdehnung Tiefländer), wenn sie gar nicht oder bis 200 m über dem Meeresspiegel liegen; Hochebenen (in großer Ausdehnung Tafelländer oder Plateaus), wenn sie 200 m oder höher über dem Meeresspiegel liegen. Ihre Ränder fallen gewöhnlich in Stufen (Terrassen), häufig aber auch steil gegen das Tiefland oder das Meer ab. — Wüste heißt eine meist ebene und sandige Gegend, die wegen fast gänzlichen Regenmangels gar feinen oder nur spärlichen Pflanzenwuchs hervorbringt; bewachsene Stellen innerhalb derselben nennt man Oasen. Steppe ist eine baumlose Fläche, welche wegen zeitweiligen Regenmangels wohl Weide für das Vieh, aber kein Getreide bringt. Zus., Fetter Erdboden, vom Wasser abgelagert und am Wasser gelegen, hecht Marschland; Erdboden, vom Wasser durchtränkt und mit fester Rinde überzogen, heißt Moor; er wird Sumpf, Morast genannt, wenn er nicht zu betreten ist, Tundra, wenn er in der Tiefe stets gefroren bleibt. Sandboden Getreide^" Bestandteilen nennt man Heide (Heidekrant, Nadelholz, wenig 2. Einzelne Erhebungen der Erdoberfläche heißen Hügel, wenn sie höher sind, Berge. (Fuß, Gipfel, Abhang!) Zusammenhängende Berge bilden ein Gebirge, zusammengehörige Gebirge ein Gebirgssystem. — Nach der Höhe teilt man die Gebirge ein in Mittelgebirge mit Gipfeln von 600— 2000 m Höhe und Hoch-gebirge (Alpen) mit Gipfeln von über 2000°m Höhe. Die niedrigeren _ vorliegenden Höhen heißen Vorberge. Die Hochgebirge ragen mit ihren Gipfeln meist über die Schneegrenze d i die nach der geographischen Breite und anderen Verhältnissen sich ändernde Lrme, der welcher der ewige Schnee beginnt. Die größten Kontinente haben auch die höchsten Gebirge. — Nach ihrer Form teilt man

3. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 68

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 68 — sämtlichen (welchen?) Gebirgen ringsum. In ihrer horizontalen Ausdehnung bilden sie 2 Flügel, welche sich in der Montblanc-Gruppe, dem Eckpfeiler des Alpensystems, zu einem großen Oval vereinigen; infolge der Krümmung ist der innere (südl.) Saum kaum 750 km lang, der äußere dagegen 1300 km; die Breite schwankt, durchschnittlich beträgt sie 180 km; sie nimmt im allgemeinen nach O. hin zu. — Dem Umfange ihres Gebietes nach sind sie kleiner als das Skandinavische Gebirge und der Ural, größer als der Apennin und die Pyrenäen. 2. An Höhe übertreffen sie alle europäischen Gebirge; dieselbe nimmt im allgemeinen nach O. hin ab. Da die Alpen nach S. steil und zwar zu einer Tiefebene, nach N. weniger steil und zu einer Hochebene abfallen, so erscheinen sie von S. (z. B. vom Mailänder Dom) viel imposanter als von N. her. — Der Holz wuchs (charakteristisch: Nußbäume und Kastanien — am Nordabhange Ahorn — höher Buchen, dann Nadelhölzer) und die bleibend bewohnten Ausiedluugeu der Menschen reichen hinauf bis zu 1800 m; darauf folgt die Alpenregion bis zur Schneegrenze, welche auf dem Nordabhange etwa in einer Höhe von 2700 m, auf dem wärmeren Südabhauge 100 m höher liegt; der untere Teil dieser Region ist das Gebiet der Berg- und Zwergföhren, der Alpenrosen, der Matten und Sennhütten, der obere das Gebiet der kleinen Alpenkräuter (Edelweiß!), des Murmeltieres und der Gemse; endlich folgt die Region der Hochalpen, des ewigen Schnees, mit mächtigen Gletschern, hohen, vom Adler und Lämmergeier umkreisten, oft seltsam geformten Gipfeln und Kämmen, welche von den verschiedenen Alpenvölkern verschieden benannt werden: Hörner, Stöcke, Köpfe (Tete), Grat, First, Kulm, Tour, Deut, Aiguilles, Piz, Monte. — 3. Besonders zeichnen sich die Alpen aus durch ihren Reichtum an Thälern, Flüssen und Straßen. Bei den Thälern unterscheidet man einerseits Längs- und Querthäler, anderseits Hanpt-nnd Nebeuthäler. Beispiele von Längsthälern sind die Thäler der Drau der oberen Enns und Salzach, des Inn von Landeck bis Kufstein des oberen Rheins bis Chur, der oberen Rhone bis Mar-tigny; Beispiele von Qnerthälern sind die Thäler der Rhone_ von Mart'igny bis zum Einfluß in den Genfer See, des Inn zwischen Kufstein und Rosenheim; überhaupt werden die Flüsse meist durch ein enges Querthal aus dem Gebirge entlassen. Die Hauptthaler sind nicht nur die Stätten einer großartigen und wechselvollen Natur, sondern auch einer reichen Kultur und eines regen Lebens; tu ihnen liegen Städte, große Dörfer, Klöster und Schlosser; (das Thal der Etsch!); in den Neben- (zum Teil Kessel-) Thälern m welche gewöhnlich ein enger, an Wasserfällen (©tauschen) reicher Weg fuhrt ist das Hirtenleben vorherrschend — Mit Ausnahme des Etschthalev öffnen sich alle längeren Thäler nach der Außenseite de»

4. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 130

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 130 — § 74. Klima. 1. Afrika ist der wärmste Erdteil; die heißesten Gegenden liegen jedoch nicht unter dem Äquator, sondern nördl. und südl. von demselben; es sind die Wüste Kalahari, Abessinien, Senegambien und die Sahara, wo bei Tage das Thermometer oft -4- 50° C. zeigt, anderseits aber eine nächtlicke Eisbildung nicht zu den Seltenheiten gehört. 2. In Bezug auf den Nie der sch lag unterscheidet man: a) Die Zone der Tropenregen, zwischen dem 18° it. und dem 25° s. Br.; und zwar herrscht in bett Gebieten, welche innerhalb 15° nördl. und südl. vom Äquator liegen, eine hoppelte Regenzeit zur Zeit der Zenithalstänbe der Sonne, in beit übrigen Gebieten eine einfache Regenzeit, welche nach beut Zenithalstande der Sonne über dem nördl. und si'tbl. Wenbekreis eintritt. b) 2 Zonen größter Regenarmut mit Strecken nahezu gänzlicher Regenlosigkeit, zu beibeu Seiten der Zotte der Tropenregen: die Wüsten Sahara ltitb Kalahari. c) 2 Zonen mit oorherrfchettbem Winterregen: die Norbküste und die Südwestküste; die Südostküste steht unter der Herrschaft regenreicher Südostpassate. § 75. Pflanzen und Tiere. Der Nordrand erinnert wie mit feinem Klima, so auch mit feiner Flora und Fauna an Spanien, speziell an Andalusien: nur hausen hier noch der Löwe und die Hyäne, welche in Europa jetzt ausgerottet sind. Nordafrika ist der Winteraufenthalt unserer Zugvogel. Die Wüst eit gebiete, besoubers die Sahara, zeichnen sich aus durch die Ärmlichkeit ihrer Pflanzen- und Tierwelt; charakteristisch für die Sahara sinb bte Dattelpalme, der Nährbaum der Wüste, der Wüstenfuchs und das Kamel; (Nutzen besfelben!). Die Pflanzen-tttib Tierwelt der Zone der Tropenregen ist nicht so üppig und artenreich wie diejenige Indiens und Brasiliens, aber,, dennoch großartig: der riesige Baobab (Affenbrotbaum), die nützliche Ölpalme, der Gummi-Baum, der Kola-Baum (Kola-Nüsse), undurchdringliche Mangrovewälder — Affen (Gorilla, Schimpanse, Mandril!), Löwen, Leoparden, Hyänen, Schakale, Rhinozerosse, Nashörner, wilde Elefanten (Elfenbeinhandel!), Flußpferde, Giraffen, Gazellen, Antilopen, Strauße (Zucht derselben!), Kranichgeier, Ibisse, Flamingos, Krokodile, Tsetsefliegen, Termiten rc. Das Kap land produziert neben Australien und den La Platastaaten in Sübamenka bte meiste Wolle. Charakteristisch für die Vegetation des Kaplandes finb die unzähligen bunten, zierlichen Heibesträncher.

5. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 138

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 138 — der Ströme und Seen nur langsam auftauen, weil endlich die Felsengebirge das Einströmen wärmerer Südwestwinde hindern. (Vergl. Europa!)_ Auch das südl. Britisch-Nordamerika und der nördl. Teil der Vereinigten Staaten stehen im Winter unter der Herrschaft kalter, trockener Nord- und Nordwestwinde, woraus sich erklärt, daß z. B. New Jork eine mittlere Januartemperatur von — 1°, Neapel unter gleicher Breite dagegen eine von -j- 8° C. hat. Was aber die östl. Hälfte dieser Gebiete (öftl. vom 100° w. L.) zu der ersten Kornkammer (Weisen, Mais) und zu einem der prächtigsten Waldgebiete der Erde macht, das ist neben den günstigen Bodenverhältnissen der reichliche Niederschlag, den die im Sommer wehenden Süd- und Südostwinde bringen. Südl. vom 37° n. Br. werden rm O. der Vereinigten Staaten neben Mais auch Reis, Zucker, Tabak und besonders Baumwolle gebaut; dieses Gebiet erinnert mit seiner Wärme an die Mittelmeerländer, mit seiner großen Regenmenge und seiner üppigen Vegetation an die Tropen. (Das Gelbe Fieber!) Auf dem Hochland westl. vom 100° w. 8. herrscht ein sehr trocknes Klima; der Ackerbau ist hier nicht möglich ohne künstliche Bewässerung der Felder, und Wälder treten nur aus in schmalen streifen in unmittelbarer Nähe der Gewässer und an den Abhängen der Gebirge in einer Höhe von 2 000 — 2 500 m. Es ist das Gebiet der Prärieen, Steppen und Wüsten; eine Ausnahme bildet jedoch der westl. Küstenrand, namentlich das Gold- und Weinland Kalifornien. 2. Der heißen Zone gehört ganz Zentralamerika und der größte Teil von Südamerika an; die tropische Hitze wird jedoch, namentlich auf den Westindischen Inseln durch fühle Seewinde wesentlich gemildert. Berüchtigt durch ihre bösartigen Fieber sind die sumpfigen, heißen und feuchten Küstenniederungen der tierra caliente, wahrend sich die 700—2 000 m hohen Regionen der tierra templada einer beständigen Frühlingstemperatur erfreuen. Der meiste Regen fällt auch hier im O. 3. Das Gebiet südl. vom Wendekreis des Steinbocks zeichnet sich im allgemeinen aus durch ein ozeanisches, gesundes Klima. Außerordentlich reichlichen Niederschlag empfängt und reich an Buschwäldern immergrüner Zwergbuchen ist der südl. Teil der Westküste, während der Ostabhang der Cordillereu von Patagonien regenloses Steppenland ist. § 84. Manzen und Tiere. Während Amerika an Großartigkeit und Artenreichtum feiner Pflanzenwelt feinem Erdteile nachsteht, zeigt es eine auffallende Armut an gewaltigen und nutzbaren einheimischen Tieren: unsere sämtlichen Haustiere mit Ausnahme des Hundes mußten ebenso wie unsere wichtigsten Getreidearten nach der Entdeckung dort erst eingeführt

6. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 146

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 146 — Über die benachbarten Meere vergl. den 2. Abschnitt! — b) Die Inselgruppen des Großen Ozeans, welche man unter dem Namen Ozeanien zusammenfaßt (§ 24!), liegen, mit Ausnahme Nen-Seelands, zwischen den beiden Wendekreisen, und zwar zum allergrößten Teil südl. vom Äquator. Ii Größe: 9 Mill. qkm (§ 18!); davon entfallen auf das Festland 77/10 Mill. qkm. Iii. Bodengestalt und Bewässerung, a) Die größere, noch wenig erforschte westl. Hälfte des Festlandes nimmt eine einförmige, dürre Hochebene von etwa 400 m mittlerer Höhe ein, meist mit undurchdringlichem Strauchwerk (Skrub) bedeckte Wüste, nur streckenweise Weideland. Günstiger sind die Bodenverhältnisse der wasserreicheren Osthälfte. Auch hier fehlt es freilich nicht an öden Landschaften mit kümmerlicher Vegetation, aber daneben giebt es ungeheure vortreffliche Weidegründe für Schafe und Rinder, weite Strecken, auf welchen Weizen und Mais vortrefflich gedeihen. Die bedeutendsten Erhebungen finden sich im O., besonders im So.; hier der Kvs-ciuszko (Koschjusko)-Berg, der höchste Berg Australiens, 2 200 m. — Dieses Bergland ist das Quellgebiet des einzigen größeren Flußsystems des Erdteils, des Murray (Mörre) mit dem Darling. — Kein Erdteil ist so arm an Flußadern wie Australien: und auch die vorhandenen führen großenteils nicht beständig Wasser. Demi die Flüsse werden hier nicht so sehr gespeist von den Quellen, als von den wolkenbruchartigen Regengüssen, welche dieselben oft zum Verderben der Kolonisten plötzlich zu gewaltiger Höhe anschwellen. Aber ebenso schnell als das Wasser gestiegen, fällt es wieder, und der Strom verwandelt sich bald wieder in einen unansehnlichen Bach, b) Die Inseln sind teils vulkanischen Ursprungs und hoch, teils aus Korallenbänken entstanden und niedrig. Die Bewässerung der niedrigen beruht lediglich auf dem Niederschlag, während die hohen reich an Quellen und Bächen, die größeren auch an Flüssen sind. Iv. Klima, a) 2/5 des Festlandes gehören der heißen, 3/5 der gemäßigten Zone an. Im nördl. Australien (bis 18°) herrscht von April bis Oktober der trockne Sw.-Monsun, von Oktober bis April der regenbringende Nw. - Monsun. In dem übrigen Australien herrscht fast das ganze Jahr der So.-Passat, der jedoch seine Feuchtigkeit schon an den Randgebirgen im So. entlädt, so daß das Innere unter großer Dürre leidet. Aus diesem dürren Binnenlande wehen oft alles versengende Glutwinde, neben den Überschwemmungen der Flüsse die gefürchtetsten Feinde des Landmannes wie des Viehzüchters. b) Die Inseln liegen, mit Ausnahme Neu - Seelands, sämtlich in der heißen Zone, aber die Hitze wird durch die fühlen Seewinde wesentlich gemildert: Seeklima.

7. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 19

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 19 — mit sehr seltenem Regen (die Gebiete der Passate), mit Regenfällen, welche das ganze Jahr hindurch währen (z. B. Zentralamerika), Gebiete mit gleichmäßig durch alle Jahreszeiten verteiltem Regenfall (z. B. Frankreich, Holland, Nord- und Westdeutschland, die Mehrzahl der Vereinigten Staaten von Nordamerika) u. f. w. 3. Die Winde, besonders in den gemäßigten Zonen. Westeuropa steht vorwiegend unter der Herrschaft der feuchten und warmen Seewinde aus Sw. und W.; die Winde Ostasiens und des östl. Nordamerika sind im Winter sehr kalte und trockne Landwinde aus N. und Nw., im Sommer feuchte und kühle Seewinde aus Sw., S. und So. — Im Sommer haben die Winde kernen so großen Einfluß auf die Temperatur wie im Wiuter. — Zu beachten ist der entgegengesetzte Einfluß der Winde aus derselben Weltgegend auf verschiedene Gebiete. § 20. Air Verbreitung der Wanzen und Tiere. 1. Den größten Einfluß auf die Verbreitung der Pflanzen hat das Klima, weshalb sich die Zonen in Bezug auf ihre Vegetation wesentlich von einander unterscheiden. Die heiße Zone zeichnet sich aus durch Palmen, die kalte durch Alpengewächse. In der gemäßigten Zone unterscheidet man die Region der Myrten und Lorbeern (231/2°—34°), die Region der immergrünen Laubhölzer (34°—45°), die Region der sommergrünen Laubhölzer (45°—58°), und die Region der Nadelhölzer (58°— 66 V). Die Zahl der Arten und die Mannigfaltigkeit der Formen nimmt unter höheren Breitengraden ab, ebenso in Gebirgen im Verhältnis zu deren Höhe. Es ist aber zu bemerken, daß die Übergänge nicht schroff und die Begrenzungslinien den Parallelkreisen nicht parallel sind. Denn die Pflanzen sind nicht allein abhängig vom Klima, sondern auch von den Bodenverhältnissen, namentlich von der chemischen Beschaffenheit und dem Wassergehalt des Bodens. Ferner sind die Winde und Meeresströmungen, sowie der Transport durch Tiere und Men-schen Don großer Bedeutung für die Verbreitung der Pflanzen. , <?: für die Tierwelt gilt im allgemeinen das Gesetz, daß dieselbe sowohl gegen die Pole hin als auch beim Aufsteigen von der Erde immer einförmiger wird, und zwar erklärt sich das aus der Abhängigkeit der Tiere einerseits von der Temperatur anderseits von der Pflanzenwelt. Daß jedoch diese beiden Punkte mcht allem entscheidend sind, sondern daß auch der Zusammen -hang der Landmassen bez. deren Trennung in früheren Perioden und die Thätigkeit des Menschen die Verbreitung Trere rn hohem Grade beeinflußt haben, das zeigt sich klar, wenn !e ^lerlyelt Amerikas mit derjenigen Asiens, und die Tierwelt Australiens zur Zeit der Entdeckung mit der heutigen vergleicht. 2*

8. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 75

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 75 — 2. Das von diesen Randgebirgen begrenzte Land ist übersät mit einer Unzahl von Hügeln und kleineren Bergen, zwischen denen größere und kleinere Ebenen sich ausbreiten. Einige Strecken Frankens, namentlich im Flußgebiet der Reduitz erinnern durch ihre Ode und Unfruchtbarkeit teils an die bayrische Hochebene, teils an die sandigen Tiefebenen Norddeutschlands (z. B. die Umgebung Nürnbergs) ; fruchtbar dagegen an Wein, Obst und Gemüse ist das Mainthal von Bamberg an. — Eine der reizendsten Gegenden Deutschlands ist das reichgesegnete Neckarland mit seinem treuherzigen Volke, mit altertümlichen Städten in den Thälern, obstreichen Gärten und Rebenpflanzungen an den Abhängen der Berge, Kirchen und Villen auf den Höhen, Burgen und Burgruinen (Hohenzollern, Hohenstaufen !) auf kühnen Bergvorsprüngen oder isolierten Kegelbergen. — Ein Nachteil für das Neckarland ist es, daß die wichtigsten Straßen des Großverkehrs dasselbe nicht durchschneiden, sondern zu beiden Seiten durch Bayern und die Rheinebene an demselben vvrüberlausen. Iii. Die oberrheinische Tiefebene, von Basel bis Frankfurt (300 km lang und 30 — 40 km breit). 1. Die Raudgebirge. a) Im O. der keilförmige Schwarzwald (am breitesten im S., Spitze im N.), am höchsten im S. (Belchen und Feldberg je 1400 m), -steil abfallend nach dem Rhein hin; er ist eins der stattlichsten deutschen Mittelgebirge, bestanden mit dichten, düsteren Waldungen, eilt unerschöpfliches Holzmagazin; die zahlreiche« Gebirgsbäche, welche meist durch enge. Thäler (das Höllenthal!) rauscheu, tragen die riesenhohen Kiefern, Fichten und Weißtannen in den Rhein und auf diesem häufig bis in die Niederlande. — Weitet uördl. der Odenwald und Spessart, b) Im W. entspricht dem Schwarzwald der Wasgenwald, ebenfalls am breitesten und höchsten in seinem fübl. Teile, ebenfalls steil abfallend nach dem Rhein hin, ebenfalls bestanden mit gewaltigen Nadelholzforsten; bekannte Höhen sind der Elsässer Belchen (1250 in), der Snlzer Belchen (1450 m), und der Odilienberg (Wallfahrtsplatz); im N. liegt eine wichtige Senke (Zabern — Pfalzburg — Lnneville), neben der Burgundischen Pforte im S. ein Haupteingangsthor von W. nach Deutschland. — Weiter nördl. das Plateau der Haardt, ebenfalls mit steilerem Abfall nach O., welches im N. bis zur Nahe reicht; der höchste Berg ist der isolierte Donuersberg (700 m); an ihm vorüber führt die berühmte alte Kaiferstraße, welche über Kaiserslautern Lothringen (Metz) mit dem Stammland verbindet (jetzt auch Eisenbahn); die Haardt ist reich an großartigen Burg- und Klosterruinen, an Sagen (Siegfried!), das Gebirge der fröhlichen, weinreichen Pfalz. — Im Sw. breitet sich das lothringische Terrassenland mit dem Saarbrücker Kohlengebiet ans, ein Grenzgebiet zwischen Deutschland und Frankreich. 2. Die Ebene, nur einmal, nämlich im S. durch das kleine, selbständige Massengebirge des Kaiserstuhls im Breisgau unterbrochen,

9. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 76

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 76 — gehört zu den gesegnetsten und schönsten Gegenden unseres Vaterlandes. Die bedeutendsten und zahlreichsten Städte liegen auf dem linken, höheren und anmutigeren Rheinufer. — Im N. erfährt sie eine ansehnliche Erweiterung durch die fruchtbare Wetterau und den herrlichen Rheingau zwischen Mainz und Bingen, mit seinen sonnigen Abhängen und edlen Trauben (Rübeshetmer, Ranenthaler, Steinberger) und mit dem großartigen Niederwalddenkmal. Iv. Die mittelrheinischen und westfälischen Berglandschaften oder das Rheinische Schiesergebirge. Dieses Gebiet bildet ein mächtiges Trapez mit den Eckpunkten Paderborn, Frankfurt a. M., Diedenhofen a. d. Mosel und Valenciennes a. d. Schelde; die Grenzlinie im N. wird jedoch unterbrochen durch die tief einschneidende Bucht von Köln. Es ist eine wellenförmige Hochebene (mittlere Höhe 400 m) mit einzelnen aufgesetzten Bergreihen, durchfurcht von zahlreichen tiefen, vielgewundenen Flußthälern, welche fast sämtlich zum Rheingebiet gehören. 1. Die einzelnen Gebirge, a) Links vom Rhein: der Hunsrück, ein einsames, armes Plateau zwischen Nahe, Saar und Mosel; im N. der Mosel die Eifel, das Hohe Venn und die Ardennen, meist einförmige, rauhe, vielfach waldlose Hochflächen mit spärlichem Ackerbau und dünner Bevölkerung; der Nordrand aber ist ausgestattet mit reichen Mineralschätzen, besonders mit mächtigen Kohlenlagern (Düren — Aachen — Lüttich — Charleroi). b) Rechts vom Rhein: der Taunus, zwischen Main, Rhein, Lahn und Wetterau, berühmt durch seine zahlreichen Mineralquellen und Badeörter; ferner der Westerwald, zwischen Lahn und Sieg, endlich das Sauerland, zwischen Sieg und Ruhr nebst Möhne (Kahler Astenberg 840 m) und die niedrige, langgestreckte Haar nördl. von der Möhne. 2. Von größter Wichtigkeit in diesen weiten Plateaulandschaften sind die Thäler, welche Gliederung und Abwechselung in die massenhafte Erhebung bringen und Vereinigungspunkte für die Bevölkerung bilden. Einige dieser Thäler sind hochberühmtdas Rheinthal zwischen Bingen und Bonn, das Zentrum des Schiefergebirges, durch seine Fruchtbarkeit und Naturschönheiten (die Stromufer , Städte, Burgen und Burgruinen, Siebengebirge mit dem Drachenfels, Apollinarisberg bei Remagen!), das Moselthal durch seinen Weinreichtum, das Ahr- und Lahnthal durch lanbschastliche Reize, das Thal der Sieg durch Eisen, das der Wupper durch eine großartige Fabrikiubnstrie, das Becken der Ruhr durch mächtige Lager vorzüglicher Kohlen. V. Das hessische und Weser-Berg- und Hügelland, Thüringen und der Harz. Diese Lanbschasten haben das gemein, daß sich ihre Gebirge und Thäler fast alle dem nörbl. Tieflanbe offnen, mit welchem sie beshalb in Beziehung auf das Klima, die Tier- und Pflanzenwelt und die menschlichen Verhältnisse vielfach übereinstimmen.

10. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 33

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 33 — umfaßt: Pinien, Cypressen, Zwergpalmen, Ulmen, Ahorn, Pappeln, Eichen, Oliven — Zitronen, Pomeranzen, Apfelsinen, Feigen, Mandeln, Kastanien, Pfirsiche, Aprikosen — Wein (besonders in Spanien und Südfrankreich) — Erbsen, Bohnen, Reis, Mais, Baumwolle. Zuckerrohr — Obstzucht. b) Die Region der sommergrünen Laubhölzer, 45°— 58°: Buchen, Eichen, Edeltannen, Kiefern — Wein (in Frankreich, am Rhein, in Ungarn) — Ackerbau (Hauptgetreide Weizen) und Obstzucht (besonders im nördl. Frankreich). c) Die Region der Nadelhölzer, 58°— 66%°: Fichten, Kiefern, Birken, Eichen — Roggen (Hauptgetreide), Hafer, Gerste, Hans. Flachs, eßbare Beeren, Kartoffeln — Acker- und Wiesenbau, Waldkultur. d) Die kalte Zone: Krüppelholz — wenig Hafer, Gerste, Kartoffeln und Gartenfrüchte. Die Grenzlinien für die einzelnen Früchte zc. liegen im W. Europas höher, als im O. So wird Roggen gebaut in Norwegen bis 67°, in Rußland bis 62°, Gerste in Norwegen bis 70°, in Rußland bis 67°. 2. Charakteristische und verbreitete Tiere sind: a) Im südl. Europa: Schafe, Ziegen, Esel, Maultiere, die Seidenraupe (in Italien und Südfrankreich). b) Im mittleren Europa: Pferde, Rindvieh, Schafe, Bienen. Gemsen (in den Alpen), Bären, Luchse, Wölfe (im O.). c) Im nördl. Europa: Renntiere, Pelztiere, Fische, Wasservögel. § 36. Bevölkerung. 1. In Europa leben etwa 337 Mill. Menschen. (§ 21!) Die mittlere Volksdichte beträgt 34,7 auf 1 qkm. Diese findet sich annähernd aus der Balkanhalbinsel und in Spanien; der N. und O. Europas steht weit unter dem Durchschnitt, das übrige Europa über demselben. Zus. Auf 1 qkm wohnen durchschnittlich in Schweden-Norwegen 8, in Rußland 16, in der Türkei 26, in Spanien 33, in Dänemark 51, in Österreich-Ungarn 58, in der Schweiz 69, in Frankreich 71, im Deutschen Reich 84, in Italien 99, in Großbritannien und Irland 115, in Holland 126, in Belaien 187 Menschen. 2. Die Bevölkerung Europas gehört außer den mongolischen Finnen, Lappen, Magyaren (Madjaren) und Türken zur kaukasischen Rasse. — Die Hauptstämme sind: a) Romanen im Sw. und S. mit 99 Mill.: Portugiesen. Spanier, Franzosen, Italiener, Rumänen. b) Germanen in der Mitte und im N. mit 105 Mill.: Deutsche, Holländer, Engländer, Dänen, Norweger und Schweden. o) Slawen im O. mit 94 Mill.: Polen, Russen. Tschechen, Mähren, Wenden, Kroaten. Serben, Bulgaren. Nicbcrding, Leitfaden. 19. Ausl. 3
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TM Hauptwörter (200)200

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